Was haben wir vor?
Seit 1997 wird bereits die Abwärme von der Eversfrank Gruppe in Meldorf genutzt, um das örtliche Schwimmbad zu heizen. Die meiste Abwärme entsteht in den Sommermonaten, das Schwimmbad braucht die Wärmeenergie aber eigentlich im Winter, da es im Sommer nahezu ohne sekundäre Energie die Temperatur halten kann. Wir haben einen saisonalen Wärmespeicher entwickelt, der uns ermöglicht, die entstandene Energie des Sommers, im Winter zu nutzen. Und davon profitiert nicht nur das Schwimmbad, wir können auch andere öffentliche Liegenschaften davon im Winter beheizen.
Dieser Wärmespeicher wird ein Wasserbecken sein, welches ein Wasservolumen von bis zu 50 Tausend Kubikmetern umfasst. Es entsteht auf einer Fläche von 1,1 ha. Die Gesamtvorhabensfläche beträgt 7 ha und befindet sich im Gebiet Nordermeldorf, südlich des Kirchenwegs, westlich der Nordmiele und nordöstlich des Böhnäckerstromes. Das Becken wird 8 Meter Tief in die Erde gehen und um das nötige Volumen zu erhalten, vergrößert, durch einen 6 Meter hohen Erdwall an allen Seiten. Es wird abgedeckt, isoliert sein und drucklos mit Wasser befüllt. Dieses wird eine Temperatur bis zu 90°C erreichen, welche wir mit der Abwärme der Druckerei prodozieren. In weiteren Ausbauschritten besteht die Möglichkeit die restliche Fläche mit Solarthermie-Freiflächenanlagen zu bebauen. Anders als bei Solarstromanlagen bzw. Photovoltaikanlagen wird in der Solarthermie Wärme und kein Strom erzeugt. Dieser Schritt ist unsere Sicherheit, dass wir die benötigte Temperatur immer erreichen, auch, wenn es in der Druckerei Probleme gibt.
In dieser Abbildung haben wir unten rechts grafisch dargestellt, in welchen Monaten des Jahres die zu nutzende Abwärme anfällt. Es ist deutlich erkennbar, dass wir ohne einen saisonalen Speicher viele Kapazitäten unausgeschöpft lassen. Im oberen Bereich sieht man ebenfalls grob, die Funktionsweise des Wasserspeichers und den Kreislauf des Wärmekonzepts.
Dieses Projekt, für die Wärmewende in Meldorf, zeigt, was für eine Vorreiterposition wir als Gemeinde mit unseren Bürger*innen einnehmen möchte. Jedoch geht es dieses mal nich darum, zu zeigen, in was für einer tollen Gemeinde wir leben, sondern darum, anderen Kommunen in ganz Deutschland zu zeigen, dass es auch ohne Gesetzte vom Staat geht. Man kann so viel für unsere Natur tun, wenn man es wirklich will! Über 50 % des Endenergiebedarfs in Deutschland stammt aus dem Bereich Wärme, der Rest betrifft den Verkehr und den Strom.
Es reicht leider nicht, das Licht auszumachen, wenn man einen Raum verlässt, oder der Bevölkerung zu sagen, sie sollen ihr Auto stehen lassen und lieber öfter das Fahrrad benutzen. Das sind alles Dinge, die helfen können, aber sie alleine werden nicht den Klimawandel stoppen und uns dazu bringen unsere Klimaziele zu erreichen. Was wir brauchen, ist eine Wärmewende in ganz Deutschland, auch im Gebäudebereich!
Wir sagen Ihnen hier ganz transparent, wie wir unsere Förderungen bekommen haben, und wie wir das Projekt umsetzten. Danach sind Sie an der Reihe, in Ihrer Kommune etwas Vergleichbares zu schaffen. Nur gemeinsam erreichen wir unsere Ziele.